TV-Browser und das M740 AV-Plugin

oder: Kranke Toolchains und ihre Anziehungskraft auf mich. TV-Browser und M740 AV-Plugin

Irgendwo der Gipfel der Bequemlichkeit… Mit TV-Browser gibt es ja schon länger eine nette digitale TV-Programmzeitschrift, welche die Programminformationen aus dem Internet bezieht. Das ganze ist Java-basiert, läuft also auch unter Linux oder auf dem Mac.

Für meine Linux-basierte DVB-T-Box Siemens Gigaset M740AV, die schon seit längerer Zeit mit der aufgebohrten Lemmi-Firmware läuft, gibt es ein TV-Browser-Plugin, welches die Fernsteuerung der Box erlaubt. So ist es möglich, direkt aus dem TV-Browser Programme umzuschalten und Sendungen zu programmieren (wie hier zu sehen: Video, 10MB).

Möglich wird dies durch die Ansteuerung der Box mittels CridManager - einem ebensfalls in Java geschriebenen Interface, mit dem man zunächst einmal die Aufnahmen der Box in ein für andere Programme verträgliches Format (MPEG-TS) wandeln kann. Da die M740AV keine eingebaute Festplatte hat, werden die Aufnahmen auf einem SMB-Laufwerk abgelegt (mit der Lemmi-Firmware geht auch NFS).

CridManager nutze ich schon seit über einem Jahr, um mit einer etwas extrem kranken Toolchain am Ende wieder eine DVD-Video zu erhalten. Die Tools laufen dabei alle auf dem Wohnzimmer-Rechner (Hush mit Debian Linux), weil dort auch die SMB-Laufwerke für die M740 AV liegen und gigabyteweise Daten durch das Netz schaufeln einfach lange dauert.

Bisher hatte ich mich vom meinem Linux-Laptop mit ssh und X11-Forwarding auf dem Hush eingeloggt. Mit dem Mac hatte ich das eigentlich auch vor, aber der X11-Server von Apple mag mit den Java-Anwendungen nicht zusammenspielen und beendet diese ungewollt häufig. Der Workaround war die Verwendung von NX (Client auf dem Mac, Server auf dem Hush). NX ist in etwa VNC auf Speed. Und wirklich sehr schön ist die Möglichkeit, eine Session zu suspenden. So habe ich also immer eine vorbereitete Session auf dem Hush, die die folgenden Aufgaben erledigt:

  1. Zusammenfügen der Aufnahmen mit CridManager (Java).
  2. Demuxen mit ProjectX (Java).
  3. Schneiden mit MPEG2Schnitt (Windows, läuft unter wine auf dem Hush)
  4. Multiplexen mit mplex (Linux).
  5. DVD-Authoring mit 'Q' DVD-Author und der dazugehörigen Toolchain.

Also - ganz simpel, ganz bequem.

Webzwonullisierung

Klar bin ich der letzte, der es entdeckt. Und bei dem ganzen JavaScript-Geraffel, was man dafür wieder in die Pagetemplates einfügt, kann einem schon etwas schwummerig werden.

Jedenfalls sind die externen Links jetzt mit Snap zu kleinen Popups mit Vorschau aufgehübscht worden und dann entsteht hier noch der zum Scheitern verurteilte Versuch, die Besucher von zonix.de mittels VLocate zu geolokalisieren.

Wenn es zu sehr nervt, fliegt es wieder raus.

Schließlich ist es uns (dir, mir und wem auch immer) vergönnt, in der Illusion zu leben, wirklich wichtig zu sein und noch selbst bestimmen zu dürfen, was wir tun und was nicht.

Man kann die Wahl des TIME Magazine eigentlich nicht hoch genug würdigen, denn wann hat man schon mal die Chance, sich in einer Reihe mit zum Glück erfolglosen Kriegsherren von damals (1938 und 1939) und heute (1990 und 2004), mit dem kämpfenden Amerikaner (1950), dem Mittelamerikaner (1969), der amerikanischen Frau (1975) und dem amerikanischen Soldaten (2003) zu stellen. Nur vierundzwanzig Jahre nachdem der Computer wichtiger war, als es je ein Mensch sein konnte (1982), haben wir das Terrain zurückerobert. Ich kann mein Glück kaum in Worte fassen.

BSAG-Preisanpassung

…oder - sagen wir es doch gleich zu Beginn. Preiserhöhung. Ich bin BOB-Kunde, also auch BSAG-Kunde und damit VBN-Nutzer. Soviel zur Schuldfrage. Als BOB-Kunde (mit hinter dem Kopf verschränkten Armen günstiger fahren oder einfach „bequem ohne Fahrschein äh, ohne Bargeld“) habe ich eine Infomail mit Anschreiben und der neuen Preistabelle erhalten.

Freud'sche BOB-Preisanpassung

Schön, dass man bei der BSAG trotz aller rhetorischen Kniffe sich die Argumentationskette nicht mit blanker Ehrlichkeit auf den letzten Zentimetern wieder zerstört…

P.S.: Unterkringelt wird hier nix! Ihr müsst schon noch selbst lesen.

FON not ready for the Mac

Jedenfalls nicht mit den Default-Settings. La Fonera

Mein La Fonera-WLAN-Router ist da. Schnuckeliges Ding, wenn mein Mac denn weiß wäre, würde es noch besser passen. So steht das zigarettenschachtelgroße Kästchen eben auf der Fensterbank.

Die Verbindung mit dem öffentlichen WLAN (SSID FON_AP) geht problemlos, doch die Verbindung mit dem privaten WLAN (SSID MyPlace) mit meinem MacBook Pro klappt nicht. Nette Geister haben das Problem schon identifiziert (http://www.mybrainhurts.com/blog/2006/11/la-fonera-on-mac.html). Es liegt an der Router-Einstellung, WPA und WA2 gemischt anzubieten. Die auf der Website angebotene Lösung funktioniert nur, wenn man wenigstens noch ein anderes WPA-fähiges Gerät hat, was bei mir leider nicht der Fall war. Also das dort ebensfalls verlinkte Fonera-Handbuch gewälzt und dann mit Crossover-Kabel und dem MacBook (IP 169.254.255.2/255.255.0.0) direkt an den Router geklemmt, et voila - das Management-Interface unter 169.254.255.1, in dem ich statt WPA/WPA2 nun nur noch „WPA2“ für das private Netzwerk zulasse.

Jetzt kann ich endlich meinen gammeligen Netgear-WLAN-Router ausmisten (der braucht alle paar Tage einen Reset, weil der WLAN-Teil wegbricht, bei heftigem Traffic oder schlechtem Signal auch minütlich…), weil ich nun mit dem MacBook Pro über das private WLAN des Fonera ins Netz komme.

Und ihr? - Naja, ihr könnt mein WLAN nutzen, wenn ihr auch ein Fonero seid oder werdet :-)

Update: Im deutschen Fon-Blog ist nun auch eine Anleitung für Fonera+Mac erschienen: http://blog.fon.com/de/archive/technology/la-fonera-und-das-mac-os.html

Jürgen-Vogel-Festspiele

Mein homöopathischer Kinogenuss treibt manchmal seltsame Blüten.

Eben mit Der freie Wille meine persönlichen Jürgen-Vogel-Festspiele abgeschlossen. Ein heftiger, quälender Film. Ein wichtiger Film (ja, ist abgegriffen). Einer dieser Filme, wo das Publikum nach Filmende im Sessel klebt und erst langsam wieder zu sich kommt. Rein formal fast schon ein Dogma-Film, gefühlte 80 min lang (in Wirklichkeit fast drei Stunden), mit einer ruhenden, beobachtenden Perspektive, keine Wertung, direkt in den Kopf. Neben Jürgen Vogel, der zurecht preisgekrönt hervorsticht, eine ebenso beeindruckende Sabine Timoteo. Beide seelenverwandt, zwischen Momenten größter Nähe und Zärtlichkeit, dann wieder (Selbst-)Hass und unkontrollierte Ausbrüche, einfach wahnsinnig intensiv gespielt. Muss noch sacken, merke ich gerade.

Zuvor Ein Freund von mir, der zweite Film von Sebastian Schipper. Keine neuen Giganten, kein Kultfilm - nein ein kleiner, schöner, weiser, witziger, erwachsener Film. Mit Jürgen Vogel, Daniel Brühl und ja, auch Sabine Timoteo. Nacktporschefahren und wundervollem Autoballett im Regen auf der Autobahn. Und Happy-End mit perfekt gelöster Schlussszene. Doch ein leiser Kultfilm?

Und davor gab es Emmas Glück mit Jördis Triebel, die man einfach gerne haben muss. Mit ihren Hühnern und Schweinen und Dreck unter den Fingernägeln. Sinnlichkeit einmal neu definiert. Allerdings ein etwas ungarer Film über die Liebe und den Tod, der anfangs nicht so recht weiß, wo er hin will, gegen Ende aber immer sicherer, stimmiger und schöner wird. Achja, Jürgen Vogel hat auch mitgespielt.

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